Respekt vor dem Berg

Berge faszinieren Menschen schon seit jeher. Durch die Kräfte, die während ihrer Entstehung gewaltet haben müssen und das sie durch nichts ins Wanken geraten, strahlen sie Macht und Beständigkeit aus. Aus spiritueller Sicht stellen Berge die Verbindung zwischen Himmel und Erde dar. Aus ihnen entspringen kostbare Quellen und Wasser, weshalb sie als Reinheit der Natur gelten. Sie haben eine entscheidende Bedeutung für Klima und Vegetation. Noch heutzutage bilden sie Wegmarken, Grenzpunkte und Erinnerungsstätten ab. Schon aus Sicht verschiedenster Ur-Völker stellen sie symbolische und sagenumworbene Orte dar. Sie werden bis heute noch mit Verehrung und Furcht in Verbindung gebracht.   

Es gibt eine Vielzahl an Bergen, die als „heilig“ tituliert werden. Um ein paar Beispiele zu nennen:

Der Kilimandscharo (Höhe 5.895m), in Tansania in Ostafrika, gilt als heiliger Lebensraum von mehreren Göttern, die man nicht verärgern sollte. Es handelt sich hier um einen Stratovulkan mit drei Kegeln. 

Der Uluru (Höhe 863m) in Australien ist ein Inselberg aus Sandstein, der den heiligen Lebensraum der Anangu (australische Stämme) darstellt. Sie definieren ihn als Schöpferstein der Welt. Im Oktober 2019 haben die Aborigines ein Verbot durchgesetzt, dass dieser nicht mehr bestiegen werden darf. 

Der Machapuchare (Höhe 6.997m, Fischschwanz) gehört zum Himalaya Gebirge in Nepal und wurde noch nie bestiegen. Dies wurde aus religiösen Gründen von der Regierung verboten. Laut Legende befindet sich hier der Sitz des „Buddhas grenzenloses Licht“. 

Auch in Südamerika werden Bergen eine besondere Bedeutung und Macht zugeschrieben. Einige Völker opferten Menschen und Kinder zu ihren Ehren und den Göttern, um diese zu besänftigen.   

Schon an sich strahlen viele Berge, auch die die nicht „heilig“ sind, auf Grund ihres Aussehens etwas majestätisches und respekteinflößendes aus. Einer Vielzahl von Bergen gilt es schon alleine auf Grund ihrer Höhe, Beschaffenheit und extremen Witterungsbedingungen Respekt entgegenzubringen. Viel zu häufig bringen sich Menschen wegen falscher Einschätzung der Bedingungen, Unerfahrenheit und Selbstüberschätzung in unnötige Gefahr. Die Frage ist unausweichlich, ob wirklich jeder Mensch meint, jeden Berg besteigen zu müssen? Um der Bergwacht viel Arbeit zu ersparen und diese zu entlasten sollte sich immer klar gemacht werden, ob die Ressourcen für die Tour wirklich ausreichen. Das letzte Wort und die Macht hat stets die Natur und der Berg. Er gibt mit seiner Beschaffenheit den Weg und den Witterungsbedingungen den Takt vor. 

Eine weitere Frage die sich auftut, was bringe ich an den Berg und wie verlasse ich diesen wieder? Man sollte seinen Müll nicht in die Natur werfen und das wieder mitnehmen, was man mitgebracht hat, sodass weitere Gäste den Berg wie gehabt vorfinden.  

Man sollte den Bergen mit Ehrfurcht begegnen. Mehr Respekt vor dem Berg könnte viele Todesfälle verhindern. 

In diesem Sinne, keep it simple, stay safe!   

Published by slopes and ropes

Bergsportler und Bergenthusiast

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